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Die Legalisierung von Cannabis: Warum Suchtprävention jetzt wichtiger denn je ist!

In den letzten Jahren hat die Debatte um die Legalisierung von Cannabis an Fahrt aufgenommen. Als Suchtpräventions-Coach mit über 12 Jahren Erfahrung in der Arbeit mit süchtigen Kindern und Jugendlichen möchte ich meine Perspektive zu diesem Thema teilen. Besonders die Aussage von Herrn Özdemir, dass es um „maximalen Schutz für Kinder“ gehe, empfinde ich als verwerflich und gefährlich.

Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass die Legalisierung von Cannabis nicht automatisch bedeutet, dass Kinder besser geschützt werden. Im Gegenteil, die Realität zeigt, dass eine legale Verfügbarkeit von Drogen oft zu einer erhöhten Zugänglichkeit führt. Kinder und Jugendliche sind besonders verletzlich und können durch die Legalisierung in Versuchung geraten, Cannabis auszuprobieren. Die Vorstellung, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis den Schwarzmarkt austrocknen könnte, ist ebenfalls irreführend. Der Schwarzmarkt wird weiterhin bestehen bleiben, da er oft günstigere und unregulierte Produkte anbietet, die für Kinder und Jugendliche leicht zugänglich sind.

Meine eigenen Erfahrungen mit Drogen und die Arbeit mit süchtigen Kindern haben mir gezeigt, wie wichtig präventive Maßnahmen sind. Suchtprävention ist nicht nur ein Baustein, sondern das Fundament, auf dem wir eine gesunde und informierte Gesellschaft aufbauen können. Wir müssen Kinder und Jugendliche über die Risiken des Drogenkonsums aufklären und ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, um informierte Entscheidungen zu treffen.

Die Legalisierung von Cannabis könnte dazu führen, dass wir die Bedeutung der Suchtprävention aus den Augen verlieren. Wenn der Fokus auf der Regulierung und Legalisierung liegt, besteht die Gefahr, dass wir die notwendigen Ressourcen und Anstrengungen in der Prävention vernachlässigen. Es ist entscheidend, dass wir als Gesellschaft die Verantwortung übernehmen, Kinder und Jugendliche zu schützen und sie vor den Gefahren des Drogenkonsums zu bewahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Legalisierung von Cannabis nicht die Lösung ist, die viele erhoffen. Stattdessen müssen wir den Fokus auf Suchtprävention legen, um sicherzustellen, dass unsere Kinder in einer sicheren und gesunden Umgebung aufwachsen können. Nur durch Aufklärung, Prävention und Unterstützung können wir einen echten Schutz für unsere Kinder gewährleisten.

Lasst uns gemeinsam für eine Zukunft arbeiten, in der Suchtprävention an erster Stelle steht und Kinder vor den Gefahren des Drogenkonsums geschützt werden.

In diesem Sinne, Let´s do it… 😉

 

 

 

 

 

 

Mein Rückblick auf das Schuljahr 2021/2022

 

Schülervortrag an der ADS in Weiterstadt, Claudia Berger Sheriff for KIDS

Es ist mal wieder soweit und wir blicken auf das vergangene Schuljahr zurück…

Immer öfter bekamen wir E-Mails und wurden gefragt, warum es keine Workshops für Kinder an Grundschulen gibt. Ich muss offen zugeben, dass mir einfach die Zeit für das Updaten der Webseite gefehlt hat. Ich nehme Kritik und Nachfragen aber generell sehr ernst und habe die Website speziell mit Blick auf die Grundschulen überholt, denn wir coachen KIDS schon lange ab der zweiten Klasse in Form von einer AG im großen Rahmen oder aber für einzelne Klassen. Die Grundbausteine für ein Klassencoaching oder eine klassenübergreifende AG sind gleich und beinhalten die Themenschwerpunkte Teamfähigkeit fördern, Gewaltfreie Kommunikation nach M.B. Rosenberg, Empathie-Coaching, Konfliktorientierungs-Coaching und das Erkennen und Abbauen von Feindbildern und das immer in Verbindung mit Capoeira. Gemeinschaftlicher Sport in der Gruppe fördert den Zusammenhalt der Kindern und Jugendlichen immens. Durch Sport lernen die Kinder, dass überhaupt nicht schlimm ist, etwas nicht zu können und, dass wenn man ein wenig an sich arbeitet und trainiert, man besser wird und Erfolg hat. Eine unserer Regeln ist, dass wir niemanden auslachen und wir uns gemeinsam anfeuern, wenn jemand etwas NOCH nicht kann. Der Zusatz ist sehr wichtig, denn dadurch entsteht eine positive Energie, die die SchülerInnen mit in den Unterricht in der Klasse nehmen. Die realistische Selbstverteidigung in Form von Capoeira & Krav-Maga gehört mit zu der Fortbildung der kleinen und großen Kinder und Jugendlichen, und auch die KlassenlehrerInnen sind bei den Klassen-Coachings mit dabei.

Ihr glaubt nicht, wie oft uns Kinder fragen, ob sie sich überhaupt wehren dürfen, wenn sie angegriffen werden, weil sie Angst haben, den Angreifer dann zu verletzen. Hier ist es wichtig Gefahrensituationen früh zu erkennen, aufzuklären und ihnen Strategien zur Selbstverteidigung an die Hand zugeben. Motivation und Selbstbehauptungs-Coaching ist hier der Schlüssel und speziell für die Selbstverteidigung stehen mir meine Capoeira-Trainer Karim el Asri (Capoeira-Trainer) und Sascha Chatman (Capoeira-Professor und Krav-Maga-Instruktor) mit ihrer jahrelangen Ausbildungserfahrung zur Seite.

Im vergangen Schuljahr durften wir zum Beispiel an zwei Darmstädter Grundschulen, Schillerschule und Bessunger Schule, alle Klassen unterstützen und coachen. Es hat uns große Freude bereitet, die Kinder über mehrere Monate zu begleiten und wachsen zu sehen, und wir sind sehr dankbar über die Zusammenarbeit und das damit verbundene Vertrauen in das Projekt Sheriff for KIDS. Weiter gab und gibt es natürlich das AG-Angebot an verschiedenen Schulen im Landkreis Darmstadt-Dieburg und darüber hinaus. Ob an Grundschulen oder weiterführenden Schulen, hier trainieren wir alle zusammen. Mit Stolz kann ich sagen, dass wir hier seit vielen Jahren mit den gleichen Schulpartnern zusammen arbeiten. Zum Bespiel sind wir seit 4 Jahren an der Wilhelm-Busch-Schule in Schneppenhausen, an der Erich-Kästner-Schule in Darmstadt-Kranichstein sind wir im dritten Jahr, an der Carl-Ulrich-Schule in Weiterstadt schon im sechsten Jahr und die Melibokusschule in Alsbach-Hähnlein ist seit fast fünf Jahren im Team. An dem AG-Betrieb nehmen GrundschülerInnen und KIDS aus der siebten bis teilweise  neunten Klasse teil, und manche Kinder begleite ich schon seit mehreren Jahren auf ihrem Weg.

Das Steckenpferd von Sheriff for KIDS ist die Suchtprävention. Ich liebe die SchülerInnenvorträge und meine Reise durch Hessen und teilweise durch Deutschland. Ich möchte so viele KIDS wie möglich über die Nebenwirkungen und Langzeitschäden (aus meinen eigenen Erfahrungen in 18 Jahren Drogenabhängigkeit) und die damit oft einhergehende Beschaffungskriminalität aufklären und sensibilisieren, mit welchen Substanzen die Drogen heutzutage gestreckt werden. Mit den Jugendlichen ins Gespräch zu gehen, sie zu motivieren ein gesundes und vor allem drogenfreies Leben zu führen, das ist meine Berufung. Danke!

Unterrichtseinheiten gibt es beim Sheriff aber auch. Wer hätte das gedacht? Ich! Ich glaube an meine Träume und Ziele, die ich nie aus den Augen verliere… #machenistwiewollennurkrasser

Gewaltfreie Kommunikation als Unterricht findet seit Ende 2020 zum Beispiel an folgenden Schulen statt:

Die Kinder und Jugendlichen an der Stadtteilschule Arheilgen erhalten nach einem SchülerInnenvortrag verschiedene Bausteine in Form von Suchtprävention in den sechsten und siebten Klassen, und die achten und neunten Jahrgangstufen erhalten die GFK-Einführung in verschiedenen Unterrichtsblöcken. An der Georg-Christoph-Lichtbergschule in Ober-Ramstadt arbeiten wir seit mehr als 5 Jahren in der SUCHTPRÄVENTION und nun als Unterrichts-Workshops auch in der Gewaltfreien Kommunikation. Die Fortbildungen finden in den fünften Klassen statt. Am Landrat-Gruber-Berufsschulzentrum in Dieburg darf ich die Gewaltfreie Kommunikation als Unterrichtsfach den Auszubildenden für den ErzieherInnen-Beruf an die Hand geben. Hier schwankt das Alter auch einmal zwischen 19 bis vielleicht 40 Jahre alten TeilnehmerInnen.

In unseren Mädchen-Workshops finden zum Beispiel Mädchen und junge Frauen aus Jugendheimen oder  Frauenhäusern Unterstützung. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt geht es hier um viel Empathie, genaues Zuhören und das Aufarbeiten von Erlebtem. Das innere Team erkennen zu lernen und damit dann zu arbeiten ist für die Verarbeitung sehr wichtig und kann durch die Sprache der Gewaltfreien Kommunikation besser verstanden werden. Desweitern bilden wir junge Mädchen und Frauen in der Selbstverteidigung aus. Vielen hilft diese sportliche Herausforderung und die Leistung, die sie am Ende bringen und den damit verbundenen Erfolg der sich dann zeigt, ein Stück weit ein Trauma loszulassen und zu heilen. Sie haben nun gelernt sich zu wehren und werden selbstbewusster und das Selbstwertgefühl wird gesteigert!

Ihr könnt mir ruhig glauben, wenn ich demütig bin und immer wieder DANKE sage! Danke, dass ich trotz Lockdown und den ganzen Maßnahmen, die bei vielen UnternehmerInnen zur Schließung, zur Pleite, zur Aufgabe bis hin zu Schulden geführt haben, noch #ontour bin. Ich bin berührt und überwältigt über das vergangene Schuljahr und die zahlreichen Anfragen und wunderbaren Feedbacks. Die ganzen Anfragen, Einladungen und Wertschätzungen haben mich teilweise sprachlos gemacht, was bei mir echt nicht so oft vor kommt. Ja, ich musste tatsächlich wieder mehr arbeiten seit der Gründung von Sheriff for KIDS im Jahr 2013, da der Lockdown bei Kindern und Jugendlichen leider zur Zunahme von Problemen geführt hat. Mehr Jugendliche griffen zu Alkohol und leider auch zu härteren Drogen wie Kokain, Heroin, Schnaps, Wodka-Eistee und vielem mehr, es gab vermehrte Suizidversuche, mehr Psychosen traten auf, Kinder und Jugendliche wurden häufiger Opfer von Gewalt, waren hilfloser und trauriger. Doch es hat auch immer etwas Gutes auf der anderen Seite, denn viel mehr Menschen sehen jetzt, das sich in der Sucht- und Gewaltprävention etwas tun und verändern muss. Sucht, Gewalt und Mobbing kann und darf man nicht länger runterspielen oder die Augen davor verschließen. Probleme müssen präzise benannt werden und es ist kein Versagen, wenn an Schulen das Thema Suchtprävention und Gewaltprävention groß geschrieben wird. Ganz im Gegenteil, es ist mutig und an der Zeit, aktuell zu denken und früh zu handeln. Kinder und Jugendliche brauchen Vorbilder die ihnen zeigen, dass es ok ist zu fallen, Fehler zu machen, zu weinen, traurig oder schwach zu sein. Vorbilder gehen voran und zeigen Perspektiven und Strategien auf und geben Halt. Vorbilder legen den Finger in die Wunde und gehen das Problem an, sie verschweigen und verschönen nichts. Ich bin stolz und froh über den Wandel und die damit einhergehende Prävention, die nun stattfindet. Auch hier ein großes DANKE!

Ich freue mich wenn es am 06.09.2021 wieder heißt: Sheriff for KIDS on Tour… Let´s do it…

Weitere Informationen sowie Bilder samt Eindrücke meiner Arbeit findet ihr auf Facebook oder Instagram. Über einen Kommentar, ein Feedback oder ein Like würde ich mich freuen 🙂

Herzliche Grüße

Claudia Berger aka Sheriff for KIDS